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Fußlenkung fürs Auto

 

Bei einer Fußlenkung (Externe Verlinkung zu Artikel bei Wikipedia) wird das Auto nicht über das Lenkrad wie sonst üblich gesteuert, sondern über Fuß-Bedienteile. Die Fußlenkung im Auto wird von Menschen mit eingeschränkter Handfunktion oder Armbehinderung verwendet. Die Fußlenkung ist mittlerweile so ausgereift, dass sie von behinderten Autofahrern nach einer kurzen Eingewöhnungsphase bereits im Straßenverkehr eingesetzt werden kann. Die Fußlenkung ist ideal um eine Auto ohne Arme zu führen.

Funktionsweise der Fußlenkung
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Lenkbewegung die im Normalfall mit den Armen und Händen ausgeführt wird, bei einer Fußlenkung mit den Füßen und Beinen bedient wird, d. h. die Drehbewegung der Arme am Lenkrad nach rechts und links entspricht einer bestimmten Lenkbewegung bei der Fußlenkung.

Arten von Fußlenkungen
System „Franz“ – Fahrradkurbel / Kurbellenkung
Bei der Fußlenkung System Franz wird die vertikale Kurbel unter dem Armaturenbrett montiert. Der Fahrer schlüpft in den darauf fest montierten Schuh und dreht die Kurbel vorwärts oder rückwärts. Die Vorwärts- oder Rückwärtsdrehung mithilfe dieser Kurbel wird wie die Bewegung eines Lenkrads auf das Auto übertragen – das Auto lenkt nach rechts oder nach links. Wie bei der leichtgängigen Servolenkung muss auch hier die Lenkung modifiziert werden, damit sie mit dem Fuß leicht bedient werden kann.
Bild zum System Franz

System „Kempf“ – Drehscheibenlenkung
Bei der Fußlenkung Sytem Kempf wird eine Drehscheibe in schräger Position quer zum Fahrerfuß angebracht. Die Drehbewegung wird auf der Drehscheibe mit dem Fuß – analog zur Lenkbewegung am Lenkrade – ausgeführt und über das Lenkgestänge auf die Vorderräder übertragen. Ebenso wie beim der Fußlenkung System Franz ist es zusätzlich notwendig die normale Servolenkung zu einer leichtgängigen zu modifizieren. Die Lenkung wird dabei rein mit dem rechten Fuß betätigt. Gas und Bremse werden mit dem linken Fuß bedient. Auch eine spiegelverkehrte Bedienung ist möglich.
Bild zum System Kempf

Sicherheitsvorschriften
Wie bei allen großen Eingriffen in die Bedienbarkeit des Fahrzeugs muss auch bei einer Anbringung einer Fußlenkung – gleichgültig ob System Franz oder System Kempf – eine TÜV-Abnahme erfolgen. Wird die Fußlenkung von einem Fachbetrieb für Behindertenumbau angebracht, ist die Freigabe durch den TÜV reine Formsache.

Weitere Behindertenumbauten in Kombination mit einer Fußlenkung
Da eine Fußlenkung immer zum Einsatz kommt, wenn die Arm- und Händefunktion extrem eingeschränkt ist bzw. der Fahrer keine Arme hat, sind um das Fahrzeug sicher und selbstständig zu fahren noch weitere Umbauten notwendig. Zum Beispiel können alle relevanten Funktionen (Licht, Scheibenwischer, Hupe) so umgerüstet werden, dass sie mit den Füßen oder den Knien betätigt werden können. Auch für die Bedienung des Gurts oder der Tür gibt es geeignete Umbauten am Auto.

 

 

 

Zusammenfassung zur Fußlenkung

  • Die Fußlenkung ist für Menschen mit eingeschränkter bzw. keiner Arm- und Handfunktion
  • Es gibt zwei Arten von Fußlenkungen: Fahrradkurbellenkung, Drehscheibenlenkung
  • Bei der Fußlenkung mit Fahrradkurbel (System Franz) wird die Kurbel mit dem Fuß vorwärts- bzw. rückwärts bedient.
  • Bei der Fußlenkung mit Drehscheibe (System Kempf) wird die Drehscheibe analog dem Lenkrad nach links oder rechts gedreht.
  • Weiter Behindertenumbauten sind notwendig: Bedienung Schalter, Tür, Gurt etc.

Darauf sollten Sie bei der Umrüstung zu einer Fußlenkung achten
Im Idealfall können Sie beide System, also die Fahrradkurbellenkung wie auch die Drehscheibenlenkung, in der Praxis an einem Fahrzeug testen. Es gibt verschiedene Einstellmöglichkeiten beider Varianten, z. B. Drehrichtung, Höhe der Anbringung, Bedienung mit dem rechten oder dem linken Fuß oder die grundsätzliche Kraftbetätigung um die Lenkbewegung auszuführen. Eine Fußlenkung kann nicht in jedem Fahrzeug nachgerüstet werden. Sprechen Sie daher mit Ihrem Fachbetrieb zum Behindertenumbau.